Checkliste: Selektiver Hauptleitungsschutzschalter (SLS) planen, dokumentieren und abnehmen von Siemens

Warum eine Checkliste für den Siemens-SLS-Schalter entscheidend ist

Der selektive Hauptleitungsschutzschalter (SLS) ist ein zentrales Element jeder modernen Elektroinstallation. Er schützt die Hauptleitung zwischen dem Hausanschlusskasten und dem Zähler vor Überlast und Kurzschluss und gewährleistet gleichzeitig Selektivität – das heißt, bei einer Störung wird nur der betroffene Bereich abgeschaltet, nicht die gesamte Anlage.

Damit die Planung und Abnahme eines SLS-Schalters reibungslos verläuft, ist eine klare Struktur entscheidend. Diese Checkliste für Siemens-SLS-Schalter zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Planung, Dokumentation und Abnahme fachgerecht und normkonform durchführen.

Grundlagen: Der selektive Hauptleitungsschutzschalter im Überblick

Ein SLS-Schalter erfüllt gleich mehrere Funktionen in einem Gerät. Er bietet:

• Überlastschutz – Schutz der Hauptleitung vor thermischer Überbeanspruchung
• Kurzschlussschutz – schnelle Abschaltung bei hohen Stromspitzen
• Selektivität – Vermeidung unnötiger Netzausfälle durch gezielte Trennung
• Trennfunktion – manuelle Abschaltung der gesamten Anlage für Wartung oder Prüfung

Besonders in Kombination mit Siemens-Zählerplätzen und Sammelschienensystemen bieten SLS-Schalter maximale Kompatibilität und Sicherheit. Siemens hat seine 5SL-, 5ST- und 5SY-SLS-Serien speziell auf die Anforderungen der Energieverteilung im Gebäude- und Industriebereich abgestimmt.

Checkliste: Planung eines Siemens-SLS-Schalters

Eine strukturierte Planung ist die Grundlage jeder professionellen Elektroinstallation. Die folgende Checkliste hilft Ihnen, die wichtigsten Punkte vor der Installation eines SLS-Schalters von Siemens zu berücksichtigen.

1. Leistungsbedarf und Netzstruktur erfassen

• Bestimmen Sie den Gesamtanschlusswert (in kW oder A) der Anlage.
• Berechnen Sie den Bemessungsstrom des SLS-Schalters – üblicherweise 35 A, 50 A, 63 A, 80 A, 100 A oder 125 A.
• Ermitteln Sie die Netzform (TN-, TT- oder IT-System).
• Beachten Sie den maximalen Kurzschlussstrom am Einspeisepunkt (relevant für das Schaltvermögen).

2. Passenden Siemens-SLS-Schalter auswählen

• Wählen Sie ein Modell aus der Siemens 5SL- oder 5ST-Serie, je nach Anwendung.
• Prüfen Sie das erforderliche Schaltvermögen (z. B. 10 kA, 15 kA oder 25 kA).
• Beachten Sie die Auslösecharakteristik – meist Typ B oder C.
• Stellen Sie sicher, dass der SLS-Schalter mechanisch zu Ihrem Siemens-Zählerplatz passt (nach DIN VDE 0603).

3. Montageplanung und Positionierung

• Planen Sie den Einbauort im Zählerplatz oder im Vorzählerbereich.
• Beachten Sie die Vorgaben des Netzbetreibers zur plombierbaren Ausführung.
• Nutzen Sie passende Siemens-Montageadapter und Sammelschienen.
• Sorgen Sie für ausreichende Wärmeabfuhr und Zugänglichkeit im Verteiler.

Checkliste: Installation und Verdrahtung

Nach der Planungsphase folgt die fachgerechte Installation. Achten Sie auf präzise Montage und normgerechte Verdrahtung.

1. Vorbereitung der Montage

• Spannungsfreiheit der Anlage prüfen.
• Passende Sammelschiene und Anschlussleitungen bereitstellen.
• Werkzeuge und Drehmomentschlüssel nach Herstellerangaben auswählen.

2. Einbau und Verdrahtung

• Montieren Sie den SLS-Schalter auf der Siemens-Sammelschiene.
• Beachten Sie das korrekte Drehmoment an den Klemmen laut Siemens-Datenblatt.
• Prüfen Sie die Anschlussreihenfolge (L1, L2, L3, N).
• Vermeiden Sie Biegeradien unterhalb der vom Hersteller angegebenen Grenzwerte.

3. Funktionsprüfung und Erstinbetriebnahme

• Testen Sie die Ein- und Ausschaltfunktion.
• Führen Sie eine Isolationsprüfung und Durchgangsmessung durch.
• Überprüfen Sie den thermischen Sitz und eventuelle Erwärmungspunkte.
• Erfassen Sie alle Messwerte im Installationsprotokoll.

Dokumentation: Nachweis und Prüfprotokolle

Eine vollständige Dokumentation ist Voraussetzung für die Freigabe durch den Netzbetreiber und ein wichtiger Bestandteil jeder normgerechten Elektroinstallation.

• Stromlaufplan: Darstellung aller Schaltgeräte und Schutzkomponenten.
• Messprotokoll: Ergebnisse der elektrischen Prüfungen (Schleifenimpedanz, Isolationswiderstand, Spannungsfall).
• Installationsbericht: Vermerk zu verwendeten Siemens-Komponenten mit Seriennummern.
• Fotodokumentation: Übersichtliche Darstellung des eingebauten Siemens-SLS-Schalters.

Abnahme: Prüfkriterien für Siemens-SLS-Schalter

Vor der Inbetriebnahme muss der SLS-Schalter von einem autorisierten Fachmann geprüft und abgenommen werden. Diese Abnahme erfolgt gemäß DIN VDE 0100-600 und den TAB des Netzbetreibers.

Wichtige Prüfpunkte

• Funktionsprüfung des Schalters (Ein-/Ausschalten, Wiedereinschaltung).
• Kontrolle der plombierbaren Abdeckung und mechanischen Verriegelung.
• Überprüfung der Leiterquerschnitte und Klemmenanzugsmomente.
• Dokumentierte Freigabe durch den Netzbetreiber oder Prüfer.

Häufige Fehler bei der Abnahme vermeiden

• Unvollständige oder fehlende Prüfprotokolle.
• Falscher Bemessungsstrom oder unzureichendes Schaltvermögen.
• Fehlerhafte Beschriftung der Schaltgeräte.
• Nicht beachtete TAB- oder VDE-Vorgaben.

Vorteile der Siemens-SLS-Schalter

Die Siemens-SLS-Schalter zeichnen sich durch hohe Qualität, einfache Handhabung und absolute Zuverlässigkeit aus. Besonders bei der Planung von Energieverteilungen, Zählerplätzen oder Hauptverteilungen im gewerblichen Umfeld bieten sie zahlreiche Vorteile:

• Hohe Selektivität: Verhindert Fehlauslösungen in nachgelagerten Stromkreisen.
• Plombierbare Schaltstellung: Erfüllt Netzbetreiberanforderungen.
• Kompatibilität: Perfekt abgestimmt auf Siemens-Zählerplätze und Sammelschienen.
• Langlebigkeit: Wartungsarm, robust und vibrationsbeständig.
• Einfacher Wiedereinschaltmechanismus: Kein Austausch von Sicherungen erforderlich.

Fazit: Effiziente Planung und Abnahme mit Siemens-SLS-Schaltern

Die sorgfältige Planung, Dokumentation und Abnahme eines selektiven Hauptleitungsschutzschalters (SLS) von Siemens ist entscheidend für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Normkonformität Ihrer Elektroinstallation. Mit der richtigen Checkliste behalten Sie alle relevanten Punkte im Blick – von der Auswahl über die Montage bis zur Abnahme durch den Netzbetreiber.

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