Einleitung: Warum Fehler bei Lasttrennschaltern schwerwiegende Folgen haben
Lasttrennschalter – auch bekannt als Ausschalter oder Hauptschalter – gehören zu den wichtigsten Sicherheitskomponenten in industriellen Schaltanlagen. Sie ermöglichen das sichere Trennen von Stromkreisen und schützen Menschen, Maschinen und Anlagen vor elektrischen Gefahren. Doch selbst kleine Verdrahtungs- oder Installationsfehler können gravierende Folgen haben: von Kontaktproblemen über Lichtbogenbildung bis hin zu gefährlichen Anlagenstillständen.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die 7 häufigsten Fehler beim Anschluss und Einsatz von Rittal Lasttrennschaltern – und wie Sie diese zuverlässig vermeiden. So stellen Sie sicher, dass Ihre Schaltanlagen dauerhaft sicher, effizient und normkonform arbeiten.
1. Fehler: Falsche Auswahl des Lasttrennschalters
Einer der häufigsten Fehler liegt bereits in der Planungsphase: Es wird ein ungeeigneter Lasttrennschalter ausgewählt. Viele Installateure unterschätzen den Einfluss von Bemessungsstrom, Schaltleistung oder Umgebungstemperatur auf die Funktion.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Wählen Sie den Rittal Lasttrennschalter passend zur Nennspannung und Stromstärke Ihrer Anwendung.
- Beachten Sie die IEC/EN 60947-3 Norm für industrielle Schaltgeräte.
- Berücksichtigen Sie Umgebungseinflüsse wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Platzverhältnisse im Schaltschrank.
Empfehlenswert ist die Verwendung von Rittal Komponenten, die speziell auf die hauseigenen RiLine- und Ri4Power-Systeme abgestimmt sind – so stellen Sie optimale Kompatibilität sicher.
2. Fehler: Unsachgemäße Verdrahtung
Falsch angeschlossene Leitungen oder unzureichend angezogene Klemmen zählen zu den häufigsten Ursachen für Störungen im Betrieb. Eine unsachgemäße Verdrahtung kann zu Kontaktwiderständen, Erwärmung oder gar Brandgefahr führen.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Nutzen Sie ausschließlich vom Hersteller empfohlene Leitungsquerschnitte und Anschlussarten.
- Verwenden Sie Drehmoment-Schraubendreher, um die Klemmverbindungen nach Herstellerangaben anzuziehen.
- Prüfen Sie nach der Verdrahtung den festen Sitz aller Leitungen.
3. Fehler: Fehlende oder fehlerhafte Erdung
Eine unzureichende Erdung ist ein Sicherheitsrisiko und kann im Fehlerfall lebensgefährliche Spannungen auf metallischen Gehäusen verursachen. Besonders in Schaltschränken von Rittal ist die korrekte Erdung integraler Bestandteil des Systems.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Verbinden Sie alle metallischen Komponenten mit dem Schutzleiter (PE).
- Verwenden Sie hochwertige Erdungsbänder und prüfen Sie die Durchgängigkeit.
- Kontrollieren Sie den Erdungspfad regelmäßig bei Wartungen.
4. Fehler: Unzureichende Beschriftung und Dokumentation
In vielen Schaltschränken fehlt eine klare Kennzeichnung der Anschlüsse, Schalterstellungen oder Sicherungen. Das erschwert Wartung und Fehlerdiagnose erheblich und kann im Ernstfall zu Fehlbedienungen führen.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Nutzen Sie die Rittal Kennzeichnungssysteme für Klemmen, Leiter und Geräte.
- Pflegen Sie eine vollständige Dokumentation mit Schaltplan, Typenschild und Prüfprotokoll.
- Beschriften Sie den Lasttrennschalter deutlich sichtbar mit „Ein“ / „Aus“.
5. Fehler: Fehlende Prüfung nach der Installation
Viele Installateure nehmen an, dass eine korrekte Verdrahtung automatisch auch eine sichere Funktion bedeutet – ein gefährlicher Irrtum. Jeder Lasttrennschalter sollte nach der Installation geprüft werden.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Führen Sie eine Isolationsmessung zwischen aktiven Leitern und Erde durch.
- Testen Sie die mechanische Funktion: Schaltvorgänge müssen leichtgängig und vollständig erfolgen.
- Prüfen Sie die Durchgängigkeit und Kontaktqualität aller Phasen (L1, L2, L3).
6. Fehler: Fehlender Schutz vor Umwelteinflüssen
Gerade in industriellen Umgebungen wirken Feuchtigkeit, Staub und Temperaturschwankungen stark auf elektrische Komponenten ein. Werden Schaltschränke oder Lasttrennschalter nicht ausreichend geschützt, drohen Funktionsstörungen und Korrosion.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Verwenden Sie Rittal Schaltschränke mit geeigneter Schutzart (mindestens IP54 oder höher).
- Vermeiden Sie Kondenswasserbildung durch richtige Belüftung oder Heizelemente.
- Schützen Sie Außeninstallationen zusätzlich mit Dichtungen und Kabelverschraubungen.
7. Fehler: Verwendung nicht passender Komponenten
Ein häufiger Fehler ist die Kombination von Bauteilen unterschiedlicher Hersteller ohne Rücksicht auf Kompatibilität. Das kann zu unzulässigen Übergangswiderständen oder unzuverlässigem Schaltverhalten führen.
So vermeiden Sie den Fehler:
- Setzen Sie konsequent auf Rittal Original-Komponenten im gesamten Schaltschrank.
- Prüfen Sie Anschlussmaße, Kontaktarten und Nennwerte vor der Installation.
- Nutzen Sie zertifizierte Systemlösungen wie Rittal RiLine Compact oder Ri4Power für maximale Sicherheit.
Bonus-Tipp: Regelmäßige Wartung und Sichtprüfung
Auch korrekt installierte Lasttrennschalter müssen regelmäßig überprüft werden. Durch thermische Belastungen, Schaltzyklen oder Vibrationen können sich Klemmen lösen oder Kontakte verschleißen.
- Führen Sie halbjährliche Sichtprüfungen durch.
- Messen Sie Kontaktwiderstände bei der Wartung.
- Ersetzen Sie verschlissene Bauteile frühzeitig.
Fazit: Fehlerfreie Installation garantiert Sicherheit und Langlebigkeit
Die Installation eines Rittal Lasttrennschalters erfordert Präzision, Fachwissen und Sorgfalt. Wer die beschriebenen Fehler vermeidet, schützt nicht nur Mensch und Maschine, sondern verlängert auch die Lebensdauer seiner Anlagen deutlich.
In unserem Onlineshop finden Sie eine große Auswahl an Rittal Lasttrennschaltern, Ausschaltern und Zubehör – ideal für den professionellen Einsatz im Schaltschrankbau und der industriellen Elektroinstallation.
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